Deine aktuelle Situation kann beschrieben werden als "Gemeinschaft Mit Menschen" und transformiert sich in "Die Einwirkung, Die Werbung".
Vor Dir liegt "das Feuer" - dieses Element transformiert sich in "der See". Das bedeutet, dass Licht und Wärme, Hingabe und Leidenschaft umgewandelt wird in Heiterkeit, Freude und Anziehungskraft. Hinter Dir liegt "die Erde" - dieses Element transformiert sich in "der Berg". Das bedeutet, dass Empfänglichkeit, Pflege und Erhaltung umgewandelt wird in Stabilität, Unbeweglichkeit, Stille und Meditation.
Die Situation
13. Tung Jen - Gemeinschaft Mit Menschen Oben (vorne): Li - das Haftende (das Feuer) Unten (hinten): Kun - das Empfangende (die Erde)
Kommentar von Richard Wilhelm:
Das Bild des oberen Urzeichens, Kien, ist der Himmel, das des unteren, Li, ist die Flamme. Die Natur des Feuers ist es, emporzulodern zum Himmel. Das gibt die Idee der Gemeinschaft. Die zweite Linie ist es, die durch ihr zentrales Wesen die fünf starken um sich vereint. Das Zeichen ist das Gegenstück zu Nr. 7, das Heer. Dort: innen Gefahr, außen Gehorsam als Wesen des kriegerischen Heeres, das zu seinem Zusammenhalt des einen Starken unter den vielen Schwachen bedarf. Hier: innen Klarheit, außen Stärke, als Wesen der friedlichen Vereinigung der Menschen, die zu ihrem Zusammenhalt des einen Weichen unter den vielen Festen bedarf.
Das Urteil für die aktuelle Situation
Gemeinschaft mit Menschen im Freien: Gelingen. Fördernd ist es, das große Wasser zu durchqueren. Fördernd ist des Edlen Beharrlichkeit.
Kommentar von Richard Wilhelm:
Die wirkliche Gemeinschaft der Menschen muß auf Grund einer kosmischen Anteilnahme zustande kommen. Nicht Sonderzwecke des Ichs, sondern Menschheitsziele bringen dauernde Gemeinschaft unter Menschen hervor; darum heißt es: Gemeinschaft mit Menschen im Freien hat Gelingen. Wenn solche Einigkeit herrscht, dann lassen sich auch schwierige und gefährliche Aufgaben, wie das Durchqueren des großen Wassers, vollbringen. Um aber solche Gemeinschaft zuwege bringen zu können, bedarf es eines beharrlichen und aufgeklärten Führers, der klare, einleuchtende und begeisternde Ziele hat und sie mit Kraft durchzuführen weiß. (Das innere Zeichen bedeutet Klarheit, das äußere Stärke.)
Das Bild der aktuellen Situation
Gemeinschaft mit Menschen im Freien: Gelingen. Fördernd ist es, das große Wasser zu durchqueren. Fördernd ist des Edlen Beharrlichkeit.
Kommentar von Richard Wilhelm:
Der Himmel hat dieselbe Bewegungsrichtung wie das Feuer und ist doch von ihm unterschieden. Wie die leuchtenden Körper am Himmel zur Gliederung und Einteilung der Zeit dienen, so müssen auch die menschliche Gesellschaft und alle wirklich zusammengehörigen Dinge organisch gegliedert sein. Die Gemeinschaft soll nicht Vermischung der Einzelnen und Vermischung der Dinge sein - das wäre Chaos, nicht Gemeinschaft, sondern sie bedarf der gegliederten Mannigfaltigkeit, um zur Ordnung zu führen.
Interpretation der veränderlichen Linien
Line 1: Gemeinschaft mit Menschen im Tore. Kein Makel.
Kommentar von Richard Wilhelm:
Der Beginn einer Vereinigung von Menschen soll vor der Tür stattfinden. Alle stehen einander gleich nahe. Irgendwelche Sonderbestrebungen bestehen noch nicht. So macht man keinen Fehler. Die Grundlagen jeder Vereinigung müssen allen Beteiligten in gleicher Weise zugänglich sein. Geheimabmachungen bringen Unheil.
Line 6: Gemeinschaft mit Menschen auf dem Anger: keine Reue.
Kommentar von Richard Wilhelm:
Es fehlt hier der warme Anschluß des Herzens. Man steht eigentlich schon außerhalb der Gemeinschaft mit anderen. Aber man schließt sich an. Die Gemeinschaft umfaßt nicht alle, sondern nur die äußerlich beisammen Wohnenden. Der Anger ist die Weide vor der Stadt. Das letzte Ziel der Vereinigung der Menschheit ist hier noch nicht erreicht. Doch braucht man sich keine Vorwürfe zu machen. Man schließt sich der Gesellschaft an, ohne Sonderzwecke.
Die Zukunft
31. Hien - Die Einwirkung, Die Werbung Oben (vorne): Dui - das Heitere (der See) Unten (hinten): Gen - das Stillehalten (der Berg)
Kommentar von Richard Wilhelm:
Der Name des Zeichens bedeutet »allgemein«, »durchgängig« und in übertragenem Sinn »beeinflussen«, »anregen«. Das obere Zeichen ist Dui, das Heitere, das untere Gen, das Stillehalten. Das untere starre Zeichen regt durch beharrliche, stillehaltende Wirkung das obere schwache Zeichen an, das heiter und in Freudigkeit dieser Anregung entspricht. Gen, das untere Zeichen, ist der jüngste Sohn, das obere, Dui, die jüngste Tochter. So ist die allgemeine gegenseitige Anziehung der Geschlechter dargestellt. Dabei muß das Männliche die Initiative ergreifen und sich unter das Weibliche herunterbegeben bei der Werbung.
Wie die erste Abteilung des Buches mit den Zeichen für Himmel und Erde beginnt, als den Grundlagen alles Bestehenden, so die zweite Abteilung mit den Zeichen für Werbung und Ehe, als den Grundlagen aller sozialen Beziehungen.
Das Urteil für die Zukunft
Die Einwirkung. Gelingen. Fördernd ist Beharrlichkeit. Ein Mädchen nehmen bringt Heil.
Kommentar von Richard Wilhelm:
Das Schwache ist oben, das Starke unten, dadurch ziehen sich ihre Kräfte an, so daß sie sich vereinigen Das schafft das Gelingen. Denn alles Gelingen beruht auf der Wirkung gegenseitiger Anziehung. Innerliches Stillhalten bei äußerer Freude bewirkt, daß die Freude nicht das Maß überschreitet, sondern in den Grenzen des Rechten bleibt. Das ist der Sinn der beigefügten Mahnung: Fördernd ist Beharrlichkeit; denn dadurch unterscheidet sich die Werbung, bei der der starke Mann sich unter das schwache Mädchen herunterbegibt und Rücksicht auf sie nimmt, von der Verführung. Diese Anziehung des Wahlverwandten ist ein allgemeines Naturgesetz. Der Himmel und die Erde ziehen sich gegenseitig an, und so entstehen alle Wesen.
Der Weise wirkt durch solche Anziehung auf die Herzen der Menschen, so kommt die Welt in Frieden. Aus den Anziehungen, die etwas ausübt, kann man die Natur aller Wesen im Himmel und auf Erden erkennen.
Das Bild der Zukunft
Auf dem Berge ist ein See: das Bild der Einwirkung. So läßt der Edle durch Aufnahmebereitschaft die Menschen an sich herankommen.
Kommentar von Richard Wilhelm:
Ein Berg, auf dem oben ein See ist, erlangt Anregung durch dessen Feuchtigkeit. Dieser Vorteil wird ihm zuteil, weil sein Gipfel nicht hervorragt, sondern vertieft ist. Das Bild ergibt den Rat daß man sich innerlich niedrig und frei zu halten hat, so daß man für gute Ratschläge empfänglich bleibt. Wer alles besser wissen will, dem raten die Menschen bald nicht mehr.